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Die inneren Anteile in der Partnerschaft: Eine Einführung


Zwei Hände bauen ein Puzzle mit der Form eines Herzens.

Nach der ersten Phase des Bodymind-Systems, die das Erkennen der Anteile im inneren System umfasst, kommen die inneren Anteile in der Partnerschaft ins Spiel. Innere Anteile sind verschiedene Aspekte unserer Persönlichkeit, die unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Verhaltensweisen repräsentieren. Sie entstehen aus unseren Lebenserfahrungen und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln in verschiedenen Situationen. In jeder Partnerschaft spielen diese verschiedenen inneren Anteile eine wesentliche Rolle, und alles wird durch die Interaktionen mit den inneren Anteilen des anderen in der Beziehung noch komplexer. Diese Anteile beeinflussen, wie wir miteinander interagieren, Konflikte bewältigen und gemeinsame Ziele erreichen. Die Allianzen und Kontraste zwischen diesen Anteilen sind entscheidend, um das Verhalten und die Dynamik in Beziehungen zu verstehen.


Lass uns einen Überblick über die gängigsten inneren Anteile geben:


  • Das innere Tier umfasst den Drang nach physischer Intimität und sexueller Erfüllung. Es beinhaltet den natürlichen Wunsch, Nachkommen zu zeugen und für das Überleben der Spezies zu sorgen, sowie den Kampf um die Alpha-Position, also den Wettbewerb und das Streben nach Dominanz und Einfluss innerhalb der Beziehung. Dieses instinktive Verhalten kann sowohl Anziehung als auch Konflikte erzeugen, besonders wenn es auf den liebevollen Lebenspartner trifft, der Harmonie und langfristige Stabilität priorisiert.


  • Das innere Kind ist der Anteil, der nach Schutz und Sicherheit innerhalb der Beziehung sucht. Es sehnt sich nach Geborgenheit und dem Gefühl, in den Armen des Partners oder der Partnerin zu Hause zu sein. Die emotionale Nähe und das Vertrauen, das aus kindlicher Verbundenheit entsteht, sind essenziell für das innere Kind. Dieser Anteil kann in einer starken Allianz mit dem liebevollen Lebenspartner stehen, da beide nach Sicherheit und langfristiger Stabilität streben.


  • Der innere Kumpel oder die innere Kameradin steht für gemeinsame Aktivitäten und das Teilen von Hobbys und Interessen. Es geht um das Gefühl, Teil eines Teams zu sein und gemeinsam an Projekten zu arbeiten, sowie um das Teilen von Routinen und Ritualen, die die Beziehung stärken und eine stabile Basis schaffen. Dieser Anteil ergänzt sich gut mit dem inneren Freund, der tiefere philosophische und spirituelle Verbindungen sucht, indem er die alltägliche, freundschaftliche Basis der Beziehung stärkt.


  • Der innere Freund oder die innere Freundin repräsentiert gemeinsame Werte und das Teilen von philosophischen und spirituellen Überzeugungen. Tiefe Gespräche und ein gemeinsames Verständnis der Welt sind zentral. Diese Präsenz ist nicht durch Quantität, sondern durch die Qualität der gemeinsamen Zeit gekennzeichnet, was die emotionale Verbindung vertieft. Diese Verbindung kann kontrastreich zum instinktiven Verhalten des inneren Tieres stehen, das oft weniger reflektiert und mehr triebgesteuert ist.


  • Der innere Lover oder die innere Liebhaberin bringt Erotik und die spielerische Erkundung der Sexualität in die Beziehung. Abenteuerliche Romantik und das Streben nach aufregenden Erlebnissen ergänzen das sexuelle Verlangen. Powerplay, das Ausprobieren von Macht- und Dominanzspielen innerhalb der Beziehung, kann ebenfalls eine Rolle spielen und die Dynamik beleben. Dieser Anteil kann in einer Allianz mit dem inneren Tier stehen, da beide Sexualität und physische Nähe betonen.


  • Der liebevolle Lebenspartner oder die liebevolle Lebenspartnerin steht für das Planen und Verfolgen gemeinsamer Lebensziele. Diese Rolle beinhaltet mütterliche oder väterliche Unterstützung, also das Geben von Fürsorge und Unterstützung, ähnlich der elterlichen Liebe. Langfristige Planbarkeit und bedingungslose Präsenz sind hier entscheidend, um die Verlässlichkeit und das langfristige Engagement in der Beziehung zu gewährleisten. Diese Rolle kann in einem starken Kontrast zum inneren Tier stehen, das Dominanz und Selbstbehauptung sucht, während der liebevolle Lebenspartner Harmonie und gemeinsame Ziele priorisiert.



Allianzen


Die Allianzen und Kontraste zwischen den verschiedenen inneren Anteilen einer Person in Beziehungen sind von zentraler Bedeutung, um zu verstehen, wie sich Menschen in Partnerschaften verhalten und interagieren.


Das innere Kind und der liebevolle Lebenspartner können eine starke Allianz bilden, da beide Sicherheit und langfristige Stabilität in einer Beziehung suchen. Das innere Kind sehnt sich nach Geborgenheit und Schutz, die der liebevolle Lebenspartner durch Fürsorge und Verlässlichkeit bieten kann.


Der innere Kumpel und der innere Freund ergänzen sich gut, da beide auf gemeinsame Aktivitäten und Werte setzen. Der Kumpel bringt die leichte, freundschaftliche Seite in die Beziehung ein, während der Freund tiefere, philosophische und spirituelle Verbindungen fördert.


Der innere Lover und das innere Tier sind oft miteinander verbunden, da beide Sexualität und physische Nähe betonen. Der Lover fügt eine romantische und abenteuerliche Dimension hinzu, die das eher instinktive und triebgesteuerte Verhalten des inneren Tieres ergänzen kann.



Kontraste


Kontraste entstehen, wenn verschiedene innere Anteile unterschiedliche Bedürfnisse und Prioritäten haben. Ein Beispiel für einen solchen Kontrast ist der Konflikt zwischen dem inneren Tier und dem inneren Kind. Das innere Tier strebt nach Dominanz und Selbstbehauptung, während das innere Kind nach emotionaler Sicherheit und Schutz sucht. Dieser Konflikt kann im Alltag sichtbar werden, wenn beispielsweise eine Person stark auf ihre Unabhängigkeit und Durchsetzungskraft pocht, während die andere nach Nähe und Geborgenheit verlangt. Ein solches Ungleichgewicht kann zu Spannungen führen, wenn die Bedürfnisse beider Anteile nicht berücksichtigt und in Einklang gebracht werden.


Ein weiterer Kontrast kann entstehen, wenn der innere Kumpel zu dominant wird und nicht genügend Raum für Abenteuer und Abwechslung lässt, die der innere Lover sucht. Dies zeigt sich im Alltag, wenn ein Paar zu sehr in routinemäßigen Aktivitäten verhaftet ist und die Aufregung und Romantik auf der Strecke bleiben. Ein Beispiel wäre, wenn das Paar immer die gleichen Freizeitaktivitäten unternimmt, wie beispielsweise Fernsehen schauen, anstatt ab und zu etwas Neues und Spannendes auszuprobieren, was die erotische Spannung und das Gefühl der Abenteuerlust erhalten könnte.


Zu viel des liebevollen Lebenspartners kann das innere Kind in eine Mutter-Kind-Beziehung drängen. Diese Dynamik zeigt sich, wenn ein Partner oder eine Partnerin zu sehr in der Rolle der Fürsorge und des Schutzes aufgeht und der andere sich in einer kindlichen Rolle wiederfindet. Dies kann dazu führen, dass die Balance in der Partnerschaft gestört wird und ein Gefühl der Ungleichheit entsteht, was wiederum zu Frustration und Unzufriedenheit führen kann.


Der innere Freund und der innere Kumpel können wie Bruder und Schwester wirken, was im Gegensatz zu den Bedürfnissen des inneren Lovers nach Erotik und leidenschaftlicher Romantik steht. Wenn die Beziehung hauptsächlich auf freundschaftlicher und brüderlich-schwesterlicher Basis beruht, kann die sexuelle Anziehungskraft verloren gehen. Dies kann im Alltag passieren, wenn das Paar viel Zeit mit tiefen Gesprächen und gemeinsamen Interessen verbringt, aber die physische und erotische Verbindung vernachlässigt. Ein solches Ungleichgewicht kann zu inneren Konflikten führen und das Gefühl der Intimität und Leidenschaft mindern.


Diese internen Dynamiken zu verstehen und zu managen, kann entscheidend sein, um eine ausgewogene und erfüllende Beziehung zu führen. Es empfiehlt sich, diese Aspekte sowohl selbstreflektierend zu betrachten als auch offen in der Partnerschaft zu thematisieren, um ein gemeinsames Verständnis und ein gesundes Miteinander zu fördern.

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