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Die Kraft der Bodymind-Tapping-Techniken

Die Ursprünge von EFT und ihre wissenschaftliche Grundlage 


Mann wendet Klopftechnik auf seiner Stirn an.

Tapping-Techniken, auch bekannt als Emotional Freedom Techniques (EFT), gewinnen immer mehr Aufmerksamkeit in der Welt der psychischen und physischen Gesundheit. Diese Methode kombiniert Elemente der Akupressur mit kognitiven Ansätzen und wird zur Stressbewältigung, Traumaverarbeitung und für viele weitere Anwendungsbereiche eingesetzt. Doch wie sind diese Techniken entstanden, was sagt die Wissenschaft, und was können wir von ihnen erwarten?



Die Geschichte der Tapping-Techniken


Die Grundlagen der Tapping-Techniken wurden in den 1990er Jahren von Gary Craig entwickelt, einem US-amerikanischen Ingenieur und Lebenscoach. Craig ließ sich von der Thought Field Therapy (TFT) seines Mentors Roger Callahan inspirieren, einer Methode, die Akupressur mit psychologischer Therapie kombinierte. Craig vereinfachte und standardisierte die Technik, um sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, und so entstand EFT.


Die Methode basiert auf der Idee, dass emotionale und körperliche Probleme durch Blockaden im Energiesystem des Körpers entstehen. Beim Tapping werden diese Blockaden durch sanftes Klopfen auf spezifische Meridianpunkte (bekannt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin) gelöst. Gleichzeitig richtet die Person ihre Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes emotionales Problem und formuliert dabei positive oder realitätsbezogene Aussagen, wie zum Beispiel: „Auch wenn ich mich gerade gestresst fühle, akzeptiere ich mich vollkommen.“



Anwendungsbereiche der Tapping-Techniken


Tapping-Techniken werden heute für eine Vielzahl von Problemen angewendet. Zu den häufigsten Anwendungsbereichen gehören:


  1. Stress und Angst: EFT hat sich als sehr effektiv zur Reduktion von Stress erwiesen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Tapping das Stresshormon Cortisol signifikant senken kann. 


  2. Trauma und PTBS: EFT wird oft bei posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt. Es kann Flashbacks, emotionale Überwältigung und andere Symptome reduzieren. 


  3. Chronische Schmerzen: Durch die Bearbeitung emotionaler Trigger und den Fokus auf die körperliche Wahrnehmung von Schmerz hilft EFT vielen Menschen, Schmerzen zu lindern.


  4. Emotionale Essgewohnheiten: EFT unterstützt bei der Unterbrechung von Mustern wie emotionalem Essen, indem es die zugrunde liegenden Stressauslöser bearbeitet. 



Wissenschaftliche Evidenz: Was sagen die Studien?


In den letzten Jahren haben sich Wissenschaftler*innen zunehmend mit der Wirksamkeit von Tapping-Techniken beschäftigt. Eine Metastudie aus dem Jahr 2020 hat 20 kontrollierte Studien zu EFT analysiert. Die Ergebnisse sind vielversprechend:


  • Stressreduktion: In mehreren Studien wurde eine deutliche Senkung des Cortisolspiegels nach einer einzigen Tapping-Sitzung nachgewiesen. 


  • PTBS und Angst: EFT zeigte eine vergleichbare Wirksamkeit wie evidenzbasierte Ansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT). In einigen Fällen war die Verbesserung sogar nachhaltiger. 


  • Schmerz und psychosomatische Beschwerden: EFT reduzierte wahrgenommene Schmerzen und verbesserte die Lebensqualität bei Personen mit chronischen Beschwerden. 


  • Depression: EFT zeigte moderate bis starke Verbesserungen bei Personen mit leichten bis mittelschweren Depressionen. 



Wie funktioniert Tapping?


Die genauen Mechanismen hinter der Methode sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige plausible Hypothesen:


  • Neurologische Effekte: Das Klopfen auf Akupressurpunkte aktiviert das parasympathische Nervensystem, was den Körper in einen Zustand der Entspannung versetzt. 


  • Kognitive Umstrukturierung: Die Kombination von affirmativen Aussagen und der Konfrontation mit belastenden Gefühlen hilft, negative Gedankenmuster zu durchbrechen. 


  • Somatische Verarbeitung: Das Klopfen ermöglicht eine körperliche Verarbeitung von emotionalen Spannungen, was zur schnellen Linderung beiträgt. 



Kritik und Grenzen


Trotz der wachsenden Beliebtheit bleibt EFT nicht unumstritten. Einige Fachleute kritisieren, dass die Methode nicht ausreichend evidenzbasiert sei oder dass die Wirkung auf Placebo-Effekte zurückzuführen sei. Dennoch zeigt die wachsende Zahl an Studien, dass Tapping-Techniken für viele Menschen eine hilfreiche Ergänzung oder Alternative zu anderen Therapieformen sein können.




Fazit: Eine vielversprechende Technik mit Potenzial


Tapping-Techniken sind leicht zu erlernen, nicht-invasiv und können eine wertvolle Unterstützung in der Stressbewältigung, Traumaverarbeitung und Schmerzreduktion sein. Obwohl die Wissenschaft noch nicht alle Wirkmechanismen vollständig entschlüsselt hat, sprechen die bisherigen Studien für die Effektivität der Methode. Ob als ergänzende Praxis zu anderen Therapieansätzen oder als eigenständiges Werkzeug – EFT bietet einen innovativen und zugänglichen Weg, um emotionale und körperliche Balance zu fördern.

Falls du neugierig bist, wie du Tapping-Techniken in deinen Alltag integrieren kannst, gibt es zahlreiche Ressourcen und Anleitungen, die den Einstieg erleichtern!

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