In der Psychologie begegnen wir oft Symbolen und Metaphern, die uns helfen, die komplexen Mechanismen des Geistes zu verstehen. Engel und Dämonen, ursprünglich religiöse und mythologische Figuren, bieten uns wertvolle Perspektiven, um unsere inneren Konflikte und Potenziale zu erforschen.
Engel als Boten des Hohen Selbst
In der religiösen Vorstellung werden Engel oft als göttliche Boten betrachtet, die das Licht und die Liebe des Göttlichen zu uns bringen. In der Psychologie können wir Engel als Metaphern für unser Hohes Selbst sehen, den Teil von uns, der mit unserer höchsten Wahrheit und unserem inneren Frieden verbunden ist. Engel repräsentieren positive Glaubenssätze und heilsame Gedankenmuster, die uns helfen, unser volles Potenzial zu entfalten und unsere inneren Stärken zu erkennen.
Engelische Botschaften in der Psychologie sind jene inneren Impulse, die uns zur Selbstverwirklichung, zur Empathie und zur inneren Weisheit führen. Sie erinnern uns daran, dass wir Schöpfer*innen unserer Realität sind und die Fähigkeit haben, unser Leben bewusst zu gestalten. Die Verbindung zu unserem Hohen Selbst ermöglicht es uns, authentisch zu leben und in Harmonie mit uns selbst und anderen zu sein.
Dämonen als Schicksal außerhalb unserer Verantwortung
Auf der anderen Seite stehen die Dämonen, die oft als Verkörperungen von Furcht und negativen Gedankenmustern betrachtet werden. Ursprünglich bedeutete das griechische Wort „Daimon“ ein Schicksal oder eine göttliche Macht, die außerhalb unserer Kontrolle liegt. Diese Vorstellung kann eine gewisse Passivität erzeugen, in der wir uns den scheinbar unüberwindbaren Kräften unserer inneren Dämonen ergeben.
In der Psychologie jedoch können Dämonen als Symbole für dysfunktionale Glaubenssätze und negative Verhaltensmuster interpretiert werden, die Leiden verursachen – sowohl für uns selbst als auch für unsere Mitmenschen und die Umwelt. Diese destruktiven inneren Kräfte sind nicht unveränderlich; sie sind Glaubensmuster, die wir erlernt haben und die wir auch transformieren können.
Verantwortung übernehmen
Ein zentraler Aspekt der psychologischen Arbeit ist die Erkenntnis, dass wir die volle Verantwortung für das übernehmen können, was wir glauben. Anstatt uns unseren inneren Dämonen hilflos ausgeliefert zu fühlen, können wir bewusst entscheiden, welche Glaubenssätze wir annehmen und welche wir loslassen wollen. Diese aktive Auseinandersetzung mit unseren inneren Schatten ermöglicht es uns, das Steuer unseres Lebens selbst in die Hand zu nehmen.
Dämonen als verlorene Schutzgeister
In unserer modernen Sprache können Dämonen als verlorene Schutzgeister betrachtet werden – Aspekte von uns selbst, die den Weg der Liebe, Empathie und Unterscheidungsfähigkeit verloren haben. Diese inneren Schatten leben in blinder und unkontrollierbarer Aggression, getrieben von einer unbegründbaren und unersättlichen Angst, weil Sicherheit und Geborgenheit scheinbar verloren gegangen sind.
Die psychologische Arbeit besteht darin, diesen inneren Dämonen mit Mitgefühl und Verständnis zu begegnen, sie zu erkennen und zu transformieren. Indem wir uns den Ängsten stellen und unsere inneren Konflikte beleuchten, können wir die Kontrolle über unser Leben zurückgewinnen und eine tiefere Verbindung zu unserem wahren Selbst herstellen.
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